Udine

Udine Piazza Libertà und Loggia di San Giovanni - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Creando - Lizenz: s.u.







Überblick



Die Stadt Udine befindet sich iim Nordosten der Republik Italien. Sie liegt in der Region Friaul-Julisch Venetien und zählt etwa 98.000 Einwohner. Udine ist nach Triest die zweitgrößte Stadt der Region und gilt als wichtigste Stadt der historischen Landschaft Friaul. Bis 2018 war Udine die Hauptstadt der Provinz Udine, die dann aufgelöst wurde. Die Stadt liegt auf 46,07° n. B. und 13,24° ö. L. zwischen den Südalpen und der Adria, nur etwa 20 Kilometer von der slowenischen Grenze und ca. 54 Kilometer von Österreich entfernt. Das Wappen der Gemeinde Udine besteht aus einem schwarz-weißen Schild mit einer herzoglichen Krone, die auch das Wappen der Familie Savorgnan enthält. Auf der Herzogskrone wird ein junges Pferd platziert. Der Schild ist von einem Lorbeer- und Eichenzweig umgeben, an dem ein dreifarbiges Band befestigt ist, an dem die Goldmedaille für militärische Tapferkeit befestigt ist. [1]



Udine Blick durch eine Häuserzeile bis zum Castello di Udine




Klima


Das Klima von Udine hat vorwiegend kontinentalen Charakter, jedoch weniger ausgeprägt als in den Städten der zentralen und westlichen Poebene. Die Temperaturen sind im Sommer ziemlich hoch und im Winter relativ streng. Im Winter fällt am wenigsten Regen, wogegen im Sommer häufig Gewitter auftreten, die auch von schwerem Hagel begleitet sein können. Udine gilt als regenreichste (Ex-)Provinzhauptstadt Italiens. In Udine können plötzliche Temperaturwechsel sowohl im Sommer als auch und vor allem im Winter auftreten. Milde und feuchte Luft aus der Adria kann schnell durch trockene und kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs ersetzt werden. Mit etwa 10 cm Schneefall jährlich ist Udine eine der schneeärmsten Städte Norditaliens. [1]



Udine Blick auf die historische Altstadt

Udine - Geschichte


Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt Udine stammt aus einer Inschrift von Kaiser Otto II. im Castello di Udine (983). Otto II. wurde im Jahr 955 geboren und verstarb in Rom am 7. Dezember 983. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger war römisch-deutscher Kaiser von 973 bis 983. An der Stelle des heutigen Udine stand wahrscheinlich in römischer Zeit der Ort Utina. Erstmals erwähnt wird die Stadt im Jahr 983 in einer von Kaiser Otto II. verbrieften Urkunde, der damals Udine dem Patriarchen von Aquileia schenkte, der 1238 seine Residenz dorthin verlegte. Zu jenen Zeiten waren Städte mit Stadtmauern befestigt; im Fall von Udine wurden sie im Laufe der Jahrhunderte fünfmal erweitert, um der wachsenden Bevölkerung mehr Platz zu geben.



Udine Piazza Libertà und Loggia di San Giovanni


Zur fünften und letzten Mauer, welche die Stadt fast kreisförmig umlief, gehört der Turm der Porta Aquileia. In der Via Mercatovecchio entstand der erste Markt, der im Jahre 1223 von dem Patriarchen Berthold von Andechs dem damals mittelalterlichen Flecken gewährt wurde.

„Die Marktfreiheit zusammen mit der 1248 gewährten Steuerfreiheit zogen viele Freie an, die so burgenses, d. h. Bürger von Udine wurden, neue Häuser errichteten, den von Mauern umgebenen Flecken vergrößerten und zur Stadt machten“.

Erst im 14. Jahrhundert erlangte der Ort auf Betreiben des Patriarchen von Aquileia, Bertrand de Saint-Geniès, an Bedeutung. 1420 fiel Friaul unter die Herrschaft Venedigs. Im Unglücksjahr 1511 griffen bürgerkriegsähnliche Zustände um sich, ein schweres Erdbeben zerstörte die Stadt und schließlich brach die Pest aus. 1752 wurde Udine Sitz eines Erzbischofs.



Udine - Sehenswürdigkeiten Porta Aquileia (Udine) - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Udine2812 - Lizenz: s.u.


Palazzi di via Mercatovecchio 11 e 13

Palazzi in der Via Mercatovecchio - eingebunden über Wikimedia Commons




Nach dem Untergang der Republik Venedig wurden im Frieden von Campo Formio (17. Oktober 1797) die Machtverhältnisse in Oberitalien neu geregelt. Udine kam damals unter die Herrschaft der Habsburger. Es wurde sodann 1805 dem napoleonischen Königreich Italien einverleibt und Hauptstadt des Departements Passariano. Am 25. Oktober 1813 besetzten österreichische Truppen die Stadt und sie blieb von da an unter österreichischer Herrschaft, da sie nach dem Wiener Kongress ein Teil des Königreichs Lombardo-Venetien wurde. Udine war 1848 die erste Stadt, die nach dem Aufstand in Venedig von Österreich abfiel und am 23. März die österreichische Besatzung zum Abzug zwang.



Udine Impressionen


Sie musste sich jedoch bereits am 23. April 1848 nach mehrstündiger Beschießung wieder unterwerfen, woraufhin österreichische Truppen unter Graf Nugent in Udine einrückten. In dieser Zeit wurde sie auch zu deutsch Weiden in Friaul genannt. 1866 fielen dann im Prager Frieden Udine wie auch ganz Friaul und Venetien an das neu gegründete Königreich Italien. Im Ersten Weltkrieg war Udine von 1915 bis 1917, bis zur Niederlage in der Schlacht von Karfreit (Zwölfte Isonzoschlacht), Sitz des italienischen Oberkommandos. Im Zweiten Weltkrieg stand Udine zwischen 1943 und 1945 unter deutscher Besatzung.



Udine - Sehenswürigkeiten Piazza Matteotti - früher Piazza San Giacomo - Udine - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Udine2812 - Lizenz: s.u.

Video - Udine



Historische Hinterlassenschaften in Udine

Duomo di Santa Maria Annunziata - ist die Kathedrale des Erzbistums Udine;
Kirchen in Udine - zahlreiche Kirchen können besichtigt werden;
Dom-Museum (Museo del Duomo) - im Baptisterium sowie in den Kapellen San Nicolò und Corpore de Cristo des Domes;
Oratorio della Purità - enthält Fresken von Giovanni Battista Tiepolo und dem Sohn Giandomenico Tiepolo;
Palazzo Patriarcale - Ort des Diözesanmuseums und der Tiepolo-Galerien (Museo diocesano e gallerie del Tiepolo);
Palazzo D'Aranco - heutiges Rathaus von Udine;
Loggia del Lionello - das Rathaus wurde von 1448 bis 1457 im Stil der venezianischen Gotik mit offener Loggia im Parterre erbaut;
Castello di Udine - der Bogen spannt sich von einer Galerie antiker Kunst, einem Archäologiemuseum, über eine Galerie der Entwürfe und Drucke bis hin zum Friulanischen Museum der Fotografie;
Casa Cavazzini (16. Jahrhundert) - mit dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst;
Palazzo Valvason Morpurgo - der Palast bewahrt die Archive von Architektur und Design auf, ist Gastgeber von Ausstellungen zur Thematik und nimmt sich verschiedener friulanischer Projekte an;
Piazza Giacomo Matteotti - ist der älteste Platz in Udine nach der Piazza della Liberta;
Loggia di San Giovanni - unter dem Torre dell’Orologio mit der Büste von Giovanni Battista Cella;
Kapelle Manin - Besichtigung wochentags nach Voranmeldung;




Udine - Sehenswürdigkeiten Piazza Libertà e Loggia di San Giovanni - in der Mitte der Glockenturm der Kathedrale - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Sebi1 (gemeinfrei)





Sehenswürdigkeiten


Die Stadt Udine ist reich an Denkmälern und Sehenswürdigkeiten. Die schönsten Palazzi findet man in der Via Mercatovecchio im Herzen der Stadt. Aus städtebaulicher Sicht sind die typischen Spuren mittelalterlicher Städte bis heute erhalten geblieben. Die Stadt Udine entwickelte sich rund um den Burgberg im Zentrum und dehnte sich ab dem 10. Jahrhundert aus. Bis zum 15. Jahrhundert gab es fünf aufeinanderfolgende Mauerkreise mit dazugehörigen Türmen und Toren, d.h. fünf Mal wurden die Stadtmauern erweitert, um der wachsenden Stadt mit ihren zahlreichen neuen Einwohnern Platz zu geben. Zu den berühmtesten Denkmälern zählen das Schloss auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt, die Kathedrale, die Loggia del Lionello, der Erzbischofspalast, die Piazza Libertà im venezianischen Stil und die Piazza Matteotti, die zusammen mit der Via Mercatovecchio und ihren Palazzi das Herz der Stadt darstellen.



Udine - Sehenswürdigkeiten Udine - Arco Bollani (Aufgang zum Castello di Udine) - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Geobia - Lizenz: s.u.


Im 17. und 18. Jahrhundert eiferten einheimische Adelsfamilien mit den reichen Patriarchen in einem kostspieligen Wettstreit um die prachtvollsten Paläste. So kam auch Giovanni Battista Tiepolo (1696 - 1770) von Venedig nach Udine, um Palazzi auszuschmücken. Was moderne Werke betrifft, ist das 1997 eingeweihte Teatro Nuovo Giovanni da Udine zu erwähnen, das Projekt trägt die Handschrift des Ingenieurs Giuliano Parmegiani und des Architekten Lorenzo Giacomuzzi Moore. Weiterhin gibt es in Udine neben der Kathedrale „Duomo di Santa Maria Annunziata“ zahlreiche weitere religiöse Gebäude wie z.B. die Chiesa di Sant'Antonio Abate, das Santuario della Beata Vergine delle Grazie, die Chiesa di Santa Maria di Castello und die ehemalige Klosterkirche Chiesa della Beata Vergine del Carmine.

Weitere Informationen zu den Kirchen in Udine finden Sie hier....!



Udine - Kirchen Udine - Chiesa di S. Giacomo - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Geobia - Lizenz: s.u.

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Piazza della Libertà Die Piazza della Libertà (Freiheitsplatz) ist der älteste Platz der Stadt Udine. Er gilt als der schönste Platz im venezianischen Stil auf dem Festland. Der Platz befindet sich direkt unterhalb d...





Sport in Udine


Der Fußballverein Udinese Calcio, gegründet 1896, ist einer der ältesten Clubs in Italien. Zu seinen größeren Erfolgen gehört der zweite Platz in der Saison 1954/55 und der dritte Platz in der Saison 1997/98 in der Serie A sowie eine Teilnahme an der Champions League in der Saison 2005/06. Berufsspieler hat auch Rugby Udine FVG. Der 1928 gegründete Club vertritt die Stadt von Beginn an beim Campionato di Eccellenza, der italienischen Meisterschaft im Rugby, spielt jedoch gegenwärtig in der (zweitklassigen) Serie A, die als Unterbau der sogenannten Top 10 gilt. Im Basketball war Pallalcesto Amatori Udine, besser bekannt als Snaidero Udine, bis 2009 in der Serie A vertreten. Am 3. Juni 1990 war Udine Zielort der 13. Etappe des Giro d’Italia mit einem Sieg von Mario Cipollini. Im selben Jahr fanden im Stadio Friuli drei Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in der Gruppe E statt.



Udine - Sport Stadio Friuli

Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Udine basieren auf dem Artikel Udine (Stand vom 07.05.2022) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto aus der Wikimedia Commons "Piazza Libertà und Loggia di San Giovanni - Autor: Creando" wird unter den Bedingungen Creative Commons "Attribution 2.0" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Reste der Stadtmauer von Udine am Aufgang zum Castello - Autor: Francezeta" - "Porta Aquileia (Udine); Piazza Matteotti (früher Piazza San Giacomo); (2 Fotos) - Autor: Udine2812" - "Udine - Chiesa di S. Giacomo; Udine - Arco Bollani (Aufgang zum Castello di Udine); (2 Fotos) - Autor: Geobia" werden unter den Bedingungen der Creative CommonsNamensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ Lizenz veröffentlicht.



Udine Säule auf der Piazza Matteotti

Fotos aus Udine










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