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Mausoleum der Galla Placidia

Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna





Überblick



Direkt neben der Kirche San Vitale in Ravenna und dem National Museum von Ravenna befindet sich das Mausoleum der einstigen römischen Kaiserin Galla Placidia. Das Kulturdenkmal in Ravenna gehört zu den frühchristlichen Bauten der Stadt und wurde im Jahr 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge des Christentums in diesem Gebiet liegen am Ende des 1. oder zum Anfang 2. Jahrhundert n. Chr. Apollinaris aus Antiochia gilt als Gründer der christlichen Gemeinde von Ravenna, war deren erster Bischof und starb als Märtyrer und wurde auch hier in Ravenna begraben. Von 425 - 430 ließ die Kaiserin Galla Placidia das Grabmal noch zu ihren Lebzeiten errichten. Um 450 stirbt sie in Rom und wird nie in ihr Grabmal in Ravenna überführt. Nach ihrem Tod wird das Mausoleum mit kostbaren Mosaiken ausgestattet.


Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia - Eingangsbereich


Mausoleum der Galla Placidia


Berühmt ist das Mausoleum vor allem – wie die anderen byzantinischen Kirchen und Bauten Ravennas – durch die Wandmosaiken im Innern. Sie sind ausgezeichnet erhalten und stellen die ältesten Mosaiken Ravennas dar. Mit den anderen byzantinischen Bauten in Ravenna gehört das Mausoleum der Galla Placidia seit 1996 zum UNESCO-Welterbe. Der Tradition gemäß wurde das Mausoleum als Grabstätte der Kaiserin Galla Placidia, der Tochter von Kaiser Theodosius dem Großen von dieser selbst zwischen den Jahren 425 und 430 erbaut. Die Kaiserin starb im Jahre 450 in Rom und es ist eher unwahrscheinlich, dass sie in dem Mausoleum beigesetzt wurde. Ursprünglich war das Mausoleum an den Narthex der Kirche S. Croce angebaut, die Galla ebenfalls hatte erbauen lassen.


Abbildung: Ravenna - Bildnis der Galla Placidia - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Damit wäre es eigentlich eher als (Grab-)Kapelle anzusprechen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die jüngere Kirche San Vitale. Das Äußere des Gebäudes wirkt plump, der Boden liegt heute 1½ Meter unter dem normalen Straßenniveau. Der Grundriss ist kreuzförmig, 12,75 m lang, 10,25 m breit, die unteren Mauern sind mit Bögen und Wandpfeilern verziert und enthalten sieben lange schmale Fenster. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 4,40 m und wird von einem Ziegeldach überdacht. Im Innern, das durch die Fenster aus Alabaster in ein mystisch-goldenes Licht getaucht ist, befinden sich prachtvolle Mosaiken, die die gesamte Fläche des Gewölbes und der zentralen Kuppel sowie die Wände an den Seitenenden der vier Flügel bedecken. Die Sockelzone besteht aus gelbem Marmor. [1]


Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia



Meister des Mausoleums der Galla Placidia in Ravenna 002

Meister des Mausoleums der Galla Placidia in Ravenna - Lünette: Der gute Hirte - eingebunden über Wikimedia Commons



Die Mosaiken sind in spätantiken Stil ausgeführt, besonders plastisch treten Figuren und Landschaftsausschmückungen hervor. Die Gliederung des Baues besteht lediglich aus Blendbögen und Lisenen, die hier zum ersten Mal in der Architekturgeschichte auftreten und später in der lombardischen Architektur häufig aufgegriffen wurden. Die Kirche war dem heiligen Laurentius geweiht, der mit dem Rost auf einer der Mosaiken dargestellt ist, auf dem er den Märtyrertod starb. Die südliche Mosaik verweist gleichzeitig auf die Kanonisierung des Neuen Testaments nach der dritten Synode von Karthago: die vier Evangelien überstanden die Feuertaufe und haben ihren Platz im Regal eingenommen, die anderen Schriften werden verbrannt.


Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia


Die Decke stellt ein tiefblaues Himmelsgewölbe geziert mit weiß-goldenen Sternen dar. Die Sterne in den Tonnengewölben gelten aufgrund ihrer besonderen Gestaltung als die schönsten Sternendarstellungen der Spätantike. Zu sehen sind ferner die Symbole der vier Evangelisten, acht in der Literatur in der Regel als Apostel angesprochene Figuren (darunter Petrus und Paulus), sowie ein jugendlicher bartloser Jesus in der Eingangslünette, der als guter Hirt seine Schafe weidet und eines liebevoll streichelt, während er gleichzeitig ein goldenes Kreuz hält, als Zeichen der Hoffnung und Symbol für die Überwindung des Todes. Christus wird in dieser Darstellung in der Literatur als „thronender Imperator“ beschrieben. Tauben und Hirsche laben sich an frischem Wasser, die Farben der Darstellung reichen von Blautönen über Gelb und Ocker zu Dunkel- und Hellgrün. [1]


Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia



Ravenna-gallaplacidia03

Martyrium des heiligen Laurentius - Mosaik im Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna - eingebunden über Wikimedia Commons



Auffallend ist die Flächigkeit der Darstellung: die Schafe sind quasi „gestapelt“, es gibt keine Überschneidungen. In den Kreuzarmen des Mausoleums sind drei große Sarkophage aus griechischem Marmor aufgestellt, deren Zuweisung unsicher ist. Schon die antiken Römer verwandten die Mosaiktechnik. Im ausgehenden 4. Jahrhundert kam sie zu neuer Blüte, als Kunstförderer und auch Künstler selber eine neue, typisch christliche Kunst schaffen wollten. Das war nicht so einfach, denn das frühe Christentum lehnte anfangs jeglichen bildlichen Schmuck ab, um sich von der heidnischen Tradition deutlich abzusetzen. Die ersten bildhaften Darstellungen traten in den Katakomben im ausgehenden 2. Jahrhundert auf und sie beschränkten sich auf die Symbole für die zentralen Erwartungen des Frühchristentums, auf die Erlösung und auf das jenseitige Leben.


Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia (5. Jahrhundert)


Hier entstanden solche Symbole wie der Gute Hirte, der Fisch als zentrales Symbol für einen Getauften und das Kreuz. Darstellungen des Neuen Testamentes wie z. B. die später so populär gewordene Szene „Maria mit dem Kind“ kamen erst im 3. Jahrhundert auf. Die besondere Bedeutung der Mosaike des Mausoleums ergibt sich vor allem aus ihrem Alter, sowie der Tatsache, dass hier eine relativ komplette Gesamtkomposition erhalten geblieben ist. Insbesondere in der byzantinischen Kunst ist das nicht selbstverständlich (s. Byzantinischer Bilderstreit). [1]


Abbildung: Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia

Informationen



Opera di Religione der Diözese von Ravenna ist der Name der Verwaltungseinheit für die UNESCO-Denkmäler der Erzdiözese von Ravenna. Im Detail handelt es sich hier um die kirchlichen Baudenkmäler, die bereits 1952 durch den Erlass des Erzbischofs vom 01.10.1952 kanonisch errichtet wurden.


Adresse:

Opera di Religione della Diocesi di Ravenna

Piazza Arcivescovado 1
48121 Ravenna - Italy

Telefon: 0039-544 541688
Fax: 0039-544 541680

E-Mail: info@ravennamosaici.it

Internet: www.ravennamosaici.it/?lang=en

Öffnungszeiten:

Winter: 10.00 - 17.00 Uhr - Sommer: 09.00 - 19.00 Uhr;


Vom 16.06. - 28.02. - 9,50 Euro – reduziert 8,50 Euro (gültig 7 Tage)

Vom 01.03 - 15.06. - 9,50 Euro - reduziert 8,50 Euro (gültig 7 Tage)

Einzelkarte: Erzbischöfliches Museum (Kapelle Sant'Andrea und der Elfenbeinthron); Baptisterium Neoniano, Basilika Sant'Apollinare Nuovo, Basilika San Vitale.
Zusätzlich zum Einzelticket wird ein Zuschlag für den Eintritt in das Mausoleum der Galla Placidia in Höhe von 2,00 Euro (für Gruppen obligatorisch) erhoben.


Ticket Office:

Tickets sind erhältlich im Eingangsbereich dieser Monumente:

Basilica di San Vitale, Via Argentario 22;
Basilica di Sant’Apollinare Nuovo, Via di Roma 53;
Museo Arcivescovile, Piazza Arcivescovado 1;
Battistero Neoniano, Piazza Battistero;


Abbildung: Ravenna - Portal der Basilika San Vitale

Sehenswürdigkeiten - UNESCO-Weltkulturerbe

Kirchen

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Neonische Taufkapelle


Eines der ältesten Bauwerke in Ravenna ist das Baptisterium der Orthodoxen oder, wie es auch genannt wird, die Neonische Taufkapelle. Es befindet sich direkt gegenüber dem Dom (Duomo) von Ravenna und ist über die Via Battistero erreichbar. Berühmt ist es vor allem – wie die anderen byzantinischen Bauwerke Ravennas – durch die Wand- und Deckenmosaike in seinem Innern. Mit den anderen frühen Kirchenbauten in Ravenna gehört das Baptisterium zum UNESCO-Welterbe. Aufgrund der hohen Qualität seiner Ausschmückung sowie dessen überwältigendem Gesamteindruck wird es als der schönste spätantike Innenraum bezeichnet....

Weitere Informationen zur Neonischen Taufkapelle in der Stadt Ravenna in Italien finden Sie hier....!


Abbildung: Ravenna - Neonische Taufkapelle

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Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Ravenna zählt die Basilika San Vitale, ein Bauwerk aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. Sehenswert vor allem ist die Ausstattung des Kircheninneren mit Mosaiken, die zu den schönsten Kompositionen ihrer Art in Italien zählen. Das Kirchengebäude (Via San Vitale, 17, 48121 Ravenna) befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Nationalmuseum von Ravenna und dem Mausoleum der Galla Placidia. Die Basilika San Vitale in Ravenna ist ein frühchristliches Monument, das über einem....

Weitere Informationen zur Basilika San Vitale in der Stadt Ravenna in Italien finden Sie hier....!


Abbildung: Ravenna - Basilika San Vitale - Rückansicht

Ravenna


Ravenna
ist eine sehr alte Stadt in Norditalien. Die Stadt besitzt etwa 160 000 Einwohner. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Ravenna in der Region Emilia-Romagna. Diese Region besitzt etwa 4 500 000 Einwohner. Die Emilia-Romagna liegt im nördlichen Mittelitalien und grenzt im Norden an den Po, an Venetien und die Lombardei, im Osten an die Adria. Im Süden hat sie Anteil am Apennin und grenzt an die Toskana, die Marken und die Republik San Marino, im Westen an das Piemont und Ligurien....

Weitere Informationen zur Stadt Ravenna in Italien finden Sie hier....!


Abbildung: Ravenna - Piazza del Popolo - Westseite

Quellenangabe:


1.: Die Informationen zum Mausoleum der Galla Placidia in der Stadt Ravenna basieren auf dem Artikel Mausoleum der Galla Placidia (Stand vom 20.01.2017) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Fotos aus Ravenna - Mausoleum der Galla Placidia



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