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Aquileia Geschichte

Abbildung: Aquileia - Basilika - Außenansicht der Basilika von Aquileia - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Giovanni Dall'Orto





Überblick



Aquileia war von Anfang an eines der wichtigsten Zentren der Christenheit. Belege aus Archäologie und Literatur deuten darauf hin, dass die christliche Gemeinde Aquileias sehr alten Ursprungs ist. Zweifellos war sie gut organisiert und schon im 2. Jahrhundert in der Lage, über theologische Fragen zu diskutieren. Über Elemente der jüdisch-christlichen und gnostischen Tradition läßt sich eine Verbindung der ersten christlichen Gemeinde Aquileias mit der Gemeinde von Alexandria (Ägypten) herstellen, einer Stadt, zu der Aquileia beständige Handelsbeziehungen pflegte. [2]


Abbildung: Aquileia - Basilika - Basilika von Aquileia



Christliche Geschichte


Den Hellenismus der Alexandriner des 2. Jahrhunderts n. Chr. erkennt man in den ältesten Mosaiken der Basilika (Nordsaal, Krypta und weiteren Ausgrabungen), der allem Anschein nach den Weg der Seele zu Gott nach dem gnostischen Text Pistis Sophia darstellt. Pistis Sophia - Glaube und Weisheit - ist einer der wichtigsten koptisch-gnostischen Texte. Er gibt Lehrgespräche wieder, die Jesus noch nach seiner Auferstehung mit den Jüngern gehalten haben soll. Der erste Bischof von Aquileia und der erste seiner Märtyrer war Hermagor. Traditionsgemäß war er ein Jünger des Apostels Markus, des Gründers der Kirche von Aquileia.[2]


Abbildung: Aquileia - Basilika - Basilika von Aquileia

Zeit der Patriarchen


Dank der Berufung auf den Apostel genoss die Kirche von Aquileia über lange Zeit weitgehende Autonomie von Rom und durfte ihren Bischof ab dem 5./6. Jahrhundert Patriarch nennen. Die Distanz zu Rom wurde noch größer mit dem „Schisma der drei Kapitel“, als die Bischöfe von Aquileia die Thesen des Konzils von Konstantinopel (553) ablehnten, das auf Betreiben des Kaisers Justinian zustandegekommen war und von Papst Vigilius (500 - 555) bestätigt wurde. Dem Patriarchen von Aquileia, der sich durch dieses Schisma weitere 150 Jahre Bestand sicherte, wurde ein anderer Patriarch gegenübergestellt, der dem Papst verbunden war und seinen Sitz in Grado bezog. [2]


Abbildung: Aquileia - Basilika - ...der heilige Petrus weiht Hermagoras im Beisein des Heiligen Markus zum Bischof von Aquileia - Fresko 12. Jahrhundert - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Giovanni Dall'Orto


Die Langobarden, die im Jahr 568 Friaul besetzten, entschieden sich aus politischen Gründen dafür, den Patriarchen von Aquileia anzuerkennen. Seitdem, wie auch später mit den Franken und den Ottonen, waren Aquileia und das Friaul immer stärker mit Mitteleuropa verbunden, auch des Handels und der Politik wegen. Die Jahrhunderte des Hochmittelalters brachten dem Friaul Höhen und Tiefen, politische Instabilität und zahlreiche Invasionen von Völkern aus Mittel- und Osteuropa. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl und beständige Grenzen sicherte einzig und allein der Patriarch von Aquileia. Dem Patriarchen gelang es, sich beim oströmischen Kaiser Geltung zu verschaffen. [2]


Abbildung: Langobarden - Wanderung der Langobarden (blau) zwischen dem 4. und dem 8. Jahrhundert n. Chr. - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Sansculotte - Lizenz: s.u.


Das nebenstehende Foto zeigt ein illustriertes Fragment der Annales Ravennatenses in der Domstiftbibliothek Merseburg, Cod. 202 recto. Der Ausschnitt zeigt die Einträge 436/437 und mehrere Illustrationen, wobei verstorbene Personen durch einen Leichnam visualisiert sind. Oben links ist dargestellt, wie Theodosius II. Aetius zum patricius ernennt, oben rechts ist eine Belagerung Aquileias visualisiert und im Zentrum die Personifikation eines Erdbebens wiedergegeben.

Quelle: Judith Herrin: Ravenna. Capital of Empire, Crucible of Europe. Princeton University Press, Princeton 2019.



Abbildung: Aquileia - Fragment der Annales Ravennatenses - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Basilica Patriarcale (Aquileia) - Exterior

Blick auf die Basilika von Aquileia - eingebunden über Wikimedia Commons


Patriarchen deutscher Herkunft


Er erhielt von ihm Zugeständnisse, Ländereien und Immunität. Die Patriarchen taten sich auch beim Anwerben von Siedlern und bei der Bekämpfung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Misstände hervor. Die feste Bindung zwischen den Patriarchen deutscher Herkunft und dem Kaiserreich bewog den Patriarchen dazu, Heinrich IV. auch dann treu zu bleiben, als viele deutsche Fürsten gegen ihn rebellierten, weil sie von der Haltung des Kaisers in Canossa enttäuscht waren. Zur Belohnung gewährte Kaiser Heinrich IV. 1077 dem Patriarchen Sigehard die Feudalinvestitur in der gesamten Grafschaft Friaul. Dieses neue kirchliche Fürstentum war die juristische Anerkennung eines Gebiets, das bereits in vielerlei Hinsicht einheitlich war, zumal durch die Sprache, das Friaulische. [2]


Abbildung: Kaiser Heinrich IV. (1050 - 1106) - Darstellung Heinrichs IV. in der Chronik des Ekkehard von Aura um 1112/14 - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Die ersten drei Jahrhunderte des Patriarchats bedeuteten für Aquileia eine wirtschaftliche und städtebauliche Wiedergeburt. Wenn sich auch der Patriarch in verschiedenen Orten Friauls aufhielt, hatte er doch hier einen Patriarchenpalast, erbaut auf den Resten eines der drei großen römischen Lagerhäuser im Südosten der Stadt, auf der heutigen großen Grünfläche südlich der Basilika, die auch noch heute Patriarcjat (Patriarchat) genannt wird. Die Basilika wurde umgebaut und der Glockenturm errichtet, die Stadtmauern wurden ausgedehnt und der Hafen wiedereröffnet. Aquileia wurde auch das Ziel von Pilgerfahrten, aufgrund der bedeutenden Reliquien, die in seinen Kirchen aufbewahrt wurden, oder Etappe für Pilger, die nach Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostela unterwegs waren. [2]


Abbildung: Aquileia - Basilika - Blick auf den Mosaikfußboden im Inneren der Basilika - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Giovanni Dall'Orto


The Venetia c 840 AD

Die politische Lage in Venetien um das Jahr 840 n. Chr. - eingebunden über Wikimedia Commons


Ende des Patriarchats


Die Krise begann im 14. Jahrhundert, hervorgerufen durch drei Erdbeben, die Malaria, die auf dem Lande rund um Aquileia wütete, und vor allem die zahlreichen Kriege führten zum Niedergang der Stadt und des Patriarchats, bis 1420 die Besetzung Friauls durch Venedig der weltlichen Macht der Patriarchen ein Ende setzte. Ein weiteres Jahrhundert der Kriege führte dann zur Aufspaltung Friauls zwischen der Republik Venedig und dem Habsburgerreich. Das Gebiet von Aquileia gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zum Kaiserreich. Das Ende des Patriarchats Aquileia als religiöse Einheit wurde 1751 eingeläutet, mit der Gründung der Diözese Udine für den venezianischen Teil Friauls und der Diözese Görz für den österreichischen Teil.

2.: Textinhalt - Informationen vor Ort!


Abbildung: Aquileia - Basilika - Blick ins Kircheninnere der Basilika - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Giovanni Dall'Orto

Video - Aquileia

Sehenswürdigkeiten in Aquileia



Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Aquileia basieren auf dem Artikel Aquileia (Stand vom 18.05.2023) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotodateien aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Aquileia, Italy - Autor: Carole Raddato" - "Wanderung der Langobarden (blau) zwischen dem 4. und dem 8. Jahrhundert n. Chr. - Autor: Sansculotte" werden unter den Bedingungen „Creative Commons" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.


Abbildung: Aquileia - Basilika - Basilika Santa Maria Assunta

Fotos aus Aquileia - Geschichte



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