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Aquileia

Abbildung: Aquileia - Antike - Verbleibende Säulen des Patriarchenpalastes in Aquileia, Italien - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Tameto (gemeinfrei)





Überblick



Aquileia ist eine Stadt mit 3148 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Die Stadt liegt am Fluss Natissa im heutigen Friaul im Norden von Italien, etwa zehn Kilometer von der Lagune von Grado am Golf von Triest entfernt. Sie war eine strategisch und wirtschaftlich bedeutende Stadt des Römischen Reiches. Reste der römischen Stadt sind im Freigelände und in zwei Museen zu besichtigen, allerdings wurde der größte Teil archäologisch noch nicht gesichtet (Stand 2020). In der mittelalterlichen Basilika von Aquileia befindet sich das bedeutendste frühchristliche Fußbodenmosaik Italiens, das auf das frühe 4. Jahrhundert datiert wird.


Abbildung: Aquileia - Antike - ...ehem. römisches Forum von Aquileia - Foto: Wikipedia (gemeinfrei))



Handelswege


Das 181 v. Chr. gegründete Aquileia, die neuntgrößte Stadt des römischen Imperiums, dominierte das Umland und die Lagune, über die es einen ganzjährigen, weiträumigen Handel bis Ravenna betrieb, der über die Lagunenkette von Grado, Marano, Caorle, Venedig und Comacchio abgewickelt werden konnte, aber auch über Straßen, wie die 131 v. Chr. gebaute Via Annia, die bis zur Adria reichte. Der Fluss Natissa (heute Natisone-Torre) im Westen von Aquileia war wiederum für Handelsschiffe etwa 13 Kilometer über Aquileia hinaus nordwärts schiffbar; über einen weiteren Wasserweg ging es bis nach Noreia (vermutlich eine ehem. römische Stadt in Kärnten). Ein Seitenarm des Isonzo, verstärkt durch den Zusammenfluss von Natiso cum Turro (an dem Aquileias Hafen lag), durchzog die Ebene, wobei einige dieser Flussarme und Rinnsale noch heute als Kanäle genutzt werden.


Abbildung: Aquileia - Fluss Natissa in Aquileia, ehem. Handelsweg - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Commonists - Lizenz: s.u.

Geschichte


Die Gründung Aquileias erfolgte im Rahmen der römisch-gallischen Kriege. 186 v. Chr. waren keltische Siedler dem römischen Schriftsteller Titus Livius zufolge friedlich nach Italien gezogen, um an der Stelle des späteren Aquileia eine Niederlassung zu gründen; eine ähnliche Wanderungsbewegung habe sich 183 v. Chr. wiederholt. Nachdem jedoch der Feldherr Marcus Claudius Marcellus die Kelten aus dem Raum vertrieben hatte, beschloss der Senat, dort eine römische Kolonie zu gründen, um die Kontrolle über das Gebiet dauerhaft zu sichern. Für die Organisation der Stadtgründung wurden drei Senatoren zu triumviri coloniae deducendae ernannt, nämlich Publius Cornelius Scipio Nasica, Gaius Flaminius und Lucius Manlius Acidinus Fulvianus. Der Name des letzteren wurde auch auf einer Inschrift aus Aquileia aufgefunden. [1]


Abbildung: Aquileia - Basilika - Basilika von Aquileia


Aquileia Cattedrale Santa Maria Assunta Blick vom Campanile 1

Blick vom Campanile der Basilika von Aquileia auf das Umland - eingebunden über Wikimedia Commons



Es wurde festgelegt, dass die neue Stadt kein volles römisches Bürgerrecht, sondern lediglich das latinische Bürgerrecht erhalten sollte. Im Jahr 181 v. Chr. wurde dann schließlich nach erneuten Auseinandersetzungen mit einem keltischen Volksstamm die neue Stadt mit dem Namen Aquileia gegründet. Angesiedelt wurden dort den Angaben des Livius nach 3000 Veteranen mit ihren Familien und Offizieren. Die Herkunft des Stadtnamens ist nicht völlig geklärt. Eine antike Theorie leitete den Namen Aquileia vom Wort aquila („Adler“) her, was von der modernen Forschung allerdings abgelehnt wird. Eine weitere antike Herleitung geht von einem Fluss namens Aquilis aus, der für die Benennung der Stadt verantwortlich gewesen sei. [1]


Abbildung: Aquileia - Antike - ...die Überreste auf der Westseite des Flusshafens von Aquileia, der in der julisch-claudischen Zeit am rechten Ufer des Flusses Natissa entlang der Via Sacra (dem Heiligen Weg) in Italien erbaut wurde - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Carole Raddato - Lizenz: s.u.


Die Endung -eia könnte ein Hinweis darauf sein, dass der lateinische Name auf die Bezeichnung einer älteren, keltischen Vorgängersiedlung zurückgriff. Diese wiederum könnte auf einen etruskischen oder rätischen Personennamen zurückzuführen sein. Die Gründung der römischen Stadt Aquileia sollte die Romanisierung des Gebietes vorantreiben, aber auch strategischen Nutzen bringen. Von dort aus wurden im Verlauf des 2. Jahrhunderts n. Chr. unter anderem militärische Unternehmungen etwa gegen die Histrier und weitere einheimische Volksstämme sowie nach Dalmatien begonnen. 171 v. Chr. wandten sich die Bewohner der Stadt mit der Bitte um eine Vergrößerung der Bevölkerung an den römischen Senat, woraufhin erneut triumviri, nämlich Titus Annius Luscus, Publius Decius Subulo und Marcus Cornelius Cethegus, nach Aquileia gesandt worden seien, um dort weitere 1500 Familien anzusiedeln. [1]


Abbildung: Aquileia - Fluss Natissa in Aquileia (Italy), ehem. Handelsweg - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)

Video - Aquileia

...römische Straßen....


90 v. Chr. wurde mit der Lex Iulia de civitate Latinis danda allen latinischen Kolonien Oberitaliens das römische Bürgerrecht verliehen, woraufhin Aquileia zum Municipium wurde und eine eigene „Verfassung“ erhielt. Einige Zeit später wurde die Stadt dann auch zur vollen römischen Bürgerkolonie erhoben, vermutlich während der Regierungszeit des Kaisers Augustus (31 v. Chr. - 14 n. Chr.). 148 v. Chr. wurde unter dem Consul Spurius Postumius Albinus Magnus die Via Postumia von Genua nach Cremona und eine Verlängerung mit der ersten Brücke über die Etsch bis nach Aquileia gebaut. Sie bildete die erste sichere Landverbindung in das Friaul. [1]


Abbildung: Kaiser Augustus - Büste des Kaisers Augustus im Archäologischen Museum Istanbul - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Giovanni Dall'Orto


Um 130 v. Chr. wurde dann die Fortsetzung der Via Flaminia entlang der adriatischen Küste von Rimini nordwärts mit einer Brücke über den Po in Richtung Aquileia vorangetrieben, wodurch die Via Annia entstand. Vermutlich verliefen die Via Postumia und die Via Annia auf dem letzten Stück, nämlich zwischen Iulia Concordia (heute Concordia Sagittaria) und Aquileia, auf der gleichen Route, sodass der Name der Via Postumia für diesen Abschnitt mit der Zeit verschwand. Sodann begann in Aquileia die transalpine Verbindung zur Donau, die Via Iulia Augusta, durch die die Stadt mit Noricum (heutiges Kärnten und Steiermark) verbunden war. Da dorther das für die römischen Waffen nahezu ausschließlich genutzte Ferrum Noricum stammte, handelte es sich um einen strategisch bedeutsamen Handelsweg. [1]


Abbildung: Aquileia - Patriarchenbasilika, Aquileia - Blick vom Glockenturm über die Stadt - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Wolfgang Sauber - Lizenz: s.u.

Stadtentwicklung


Die Bedeutung der Stadt ergab sich aus ihrer Funktion als wichtigem Verkehrsknotenpunkt zu Lande und zu Wasser bis ins Hochmittelalter. Mit der Neuorganisation der Verwaltung Italiens unter Augustus wurde die Stadt zum Hauptort der römischen Region X „Venetia et Histria“. Bereits zuvor hatte die Stadt eine wichtige Rolle in der Region gespielt, etwa als Ausgangsbasis und Winterlager für den „Gallischen Krieg“ Gaius Iulius Caesars und dann auch als Verwaltungszentrum des Großraumes. Die Bedeutung als militärische Drehscheibe blieb auch in den kommenden Jahrhunderten bestehen, vor allem während der augusteischen Germanenkriege und der Eroberung des Ostalpenraumes zur gleichen Zeit, im pannonischen Aufstand 6 – 9 n. Chr., dem Vierkaiserjahr (69 n. Chr.). Parallel wurde Aquileia eine zentrale Handelsmetropole, über die ein erheblicher Teil des Warenverkehrs zwischen der Apenninhalbinsel und Mitteleuropa abgewickelt wurde. So berichtet der römische Schriftsteller Plinius der Ältere in seiner Naturalis historia, dass Bernstein von der Bernsteinküste an der Ostsee bis nach Aquileia transportiert wurde. Auch der Handelsweg nach Noricum war aufgrund des dort intensiv betriebenen Bergbau für die römische Wirtschaft wichtig. [1]


Abbildung: Aquileia - Basilika - Blick auf den Mosaikfußboden im Inneren der Basilika - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Giovanni Dall'Orto


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Landschaft bei Aquileia - eingebunden über Wikimedia Commons


Christentum und Spätantike


Nach der Überlieferung soll der Evangelist Markus im Auftrag von Simon Petrus in Aquileia den neuen Glauben verkündet und als ersten Bischof den heiligen Hermagoras eingesetzt haben. Ihm folgten über die Jahrhunderte 83 Bischöfe, die als Patriarchen einen hohen kirchlichen Rang einnahmen, sich aber in den Wirren der Völkerwanderung nach Grado zurückzogen. Der letzte von ihnen, Daniel Kardinal Dolfin, verstarb 1762. Im Jahr 1751 wurde das Patriarchat von Aquileia aufgehoben. An seiner Stelle wurde die Erzdiözesen Udine und Görz errichtet. Eine neue geistige Blüte erlebte Aquileia ab 314 durch das Christentum, vor allem durch seinen Bischof Theodorus. Im September 381 fand die Synode von Aquileia statt, die sich gegen den Arianismus richtete. Im Jahre 452 wurde die Stadt von den Hunnen unter Attila zerstört. Unter den Langobarden verlor Aquileia durch die Gründung des Herzogtums Cividale ihre Rolle als eines politischen und militärischen Zentrums. Anstelle von Aquileia mit seiner sumpfigen und in Völkerwanderungszeiten unsicheren Lage an einem versandeten Hafen bevorzugte man das auf der nahen Laguneninsel gelegene Grado.

Mit dem Aufstieg Venedigs verlor Aquileia endgültig seine Vorherrschaft. [1]


Abbildung: Aquileia - Antike - ...späte Darstellung der Gründung Aquileias, Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr.: dargestellt ist die rituelle Festlegung der Stadtgrenze durch Ziehung einer Ackerfurche, des Sulcus primigenius - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Sailko - Lizenz. s.u.

Christliche Geschichte


Aquileia war von Anfang an eines der wichtigsten Zentren der Christenheit. Belege aus Archäologie und Literatur deuten darauf hin, dass die christliche Gemeinde Aquileias sehr alten Ursprungs ist. Zweifellos war sie gut organisiert und schon im 2. Jahrhundert in der Lage, über theologische Fragen zu diskutieren. Über Elemente der jüdisch-christlichen und gnostischen Tradition läßt sich eine Verbindung der ersten christlichen Gemeinde Aquileias mit der Gemeinde von Alexandria (Ägypten) herstellen, einer Stadt....

Weitere Informationen zur Geschichte von Aquileia in Norditalien finden Sie hier....!


Abbildung: Aquileia - Basilika - Frühchristliche Fußbodenmosaike in der Basilika von Aquileia - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Wolfgang Sauber - Lizenz: s.u.

Archäologisches Nationalmuseum Aquileia


Das Archäologische Nationalmuseum Aquileia (italienisch: Museo Archeologico Nazionale di Aquileia) gilt als eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen Norditaliens. Das im Jahr 1882 eröffnete Museum befindet sich im Umfeld der archäologischen Ausgrabungsstätten von Aquileia und ist in der zwischen 1812 und 1825 erbauten Villa Cassis Faraone untergebracht. Von besonderer Bedeutung sind seine Bestände an römischen Steindenkmälern und Mosaiken...

Weitere Informationen zum Archäologischen Nationalmuseum Aquileia in Norditalien finden Sie hier....!


Abbildung: Aquileia - Museum - Archäologisches Nationalmuseum Aquileia - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Rino Porrovecchio - Lizenz: s.u.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Weitere Sehenswürdigkeiten



Aquileia heute


Die Gemeinde war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil der Grafschaft Görz und Gradisca, wobei sie dem Gerichtsbezirk Cervignano unterstellt war, der wiederum Teil des Bezirks Monfalcone war. Sie war somit Teil Österreich-Ungarns. Vom 16. Juli 1910 bis zum 1. Juli 1937 war Aquileia an das europäische Eisenbahnnetz angeschlossen. Die wegen des ansteigenden Tourismus von der K. K. Priv. Friauler Eisenbahn-Gesellschaft errichtete Eisenbahnlinie führte von Cervignano del Friuli bis zur Endstation im Ortsteil Belvedere, von wo aus die Passagiere mit der Fähre nach Grado weiterreisten. Mit dem Aufkommen des Auto- und Busverkehrs wurde die Eisenbahnlinie 1937 eingestellt. Heute ist die Stadt wieder lebendig und entwickelte sich vor allem wegen ihrer Kunstschätze zu einem touristischen Anziehungspunkt.

Neben den schönen landschaftlichen Impressionen bietet die Stadt Aquileia viele Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt:


Abbildung: Aquileia - Blick vom Glockenturm der Basilika auf die Stadt - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Janos Korom - Lizenz: s.u.

Sehenswürdigkeiten in Aquileia



Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte der Stadt Aquileia basieren auf dem Artikel Aquileia (Stand vom 18.05.2023) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotodateien aus der Wikimedia Commons "Eyecatcher: Aquileia, Italy - Autor: Carole Raddato" - "Frühchristliche Fußbodenmosaike in der Basilika von Aquileia; Patriarchenbasilika, Aquileia - Blick vom Glockenturm über die Stadt; (2 Fotos) - Autor: Wolfgang Sauber" - "Überreste auf der Westseite des Flusshafens von Aquileia - Autor: Carole Raddato" - "Blick vom Glockenturm der Basilika auf die Stadt - Autor: Janos Korom" - "Archäologisches Nationalmuseum Aquileia - Autor: Rino Porrovecchio" werden unter den Bedingungen „Creative Commons" „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Fluss Natissa in Aquileia, ehem. Handelsweg - Autor: Commonists" - "...späte Darstellung der Gründung Aquileias, Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. - Autor: Sailko" werden unter den Bedingungen der Creative CommonsNamensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International“ Lizenz veröffentlicht.


Abbildung: Aquileia - Impressionen

Fotos aus Aquileia



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