Päpstliche Gärten und Villen

Überblick
Die Päpstlichen Gärten und die sich darin befindlichen Villen in Castel Gandolfo sind eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Papst Franziskus hatte den Apostolischen Palast in Castel Gandolfo nicht als Sommerresidenz genutzt, sondern ihn im Jahr 2016 in ein öffentliches Museum umgewandelt. Zuvor besuchte er Castel Gandolfo nur dreimal kurz, ohne dort zu übernachten. Er verzichtete darauf, sich wie seine Vorgänger in der Sommerresidenz aufzuhalten, weil er angeblich keine Zeit dafür hatte. Er verbrachte die Sommer meist in den Gärten des Vatikans. Während des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. erfreute sich Castel Gandolfo häufiger Besuche von Joseph Alois Ratzinger (1927 - 2022).
Viele Jahre vorher ließ Papst Pius XI. (1857 - 1939 - bürgerlicher Name Achille Ambrogio Damiano Ratti) den Architekten Giuseppe Momo die Verbindungen zwischen den drei Grundstücken realisieren, die angrenzen, aber durch das öffentliche Straßennetz geteilt waren: eine Loggia, um den Apostolischen Palast mit der Villa Cybo zu verbinden, und eine Überführung, um den Garten der letzteren mit dem der Villa Barberini zu verbinden. Hier - fernab vom Museumstrubel des Papstpalastes - verbrachte übrigens Papst Leo XIV. im Jahr 2025 seinen Sommerurlaub. Möglicherweise wird in Zukunft während des Papstaufenthalts in Castel Gandolfo der Apostolische Palast nicht mehr für Museumsbesuche zur Verfügung stehen.
Päpstliche Gärten und Villen
Der kleinste Garten ist der des Palastes (Giardino del Moro) innerhalb der Festungsmauer, unterhalb derer sich ein weiteres kleines Gartenparterre befindet. Die später hinzugekauften Gärten der Villen erstrecken sich weit nach Süden hin, unmittelbar westlich des historischen Ortskerns, einem langgezogenen Straßendorf, und parallel zu diesem. Die Gärten wurden im 17. Jahrhundert im italienischen Gartenstil angelegt. Vom Papstpalast aus gewährt ein eher schmaler Parkstreifen den Zugang zum Garten der Villa Cybo, dieser setzt sich fort bis zur Villa Barberini und verbreitert sich dann nach Süden hin zu deren weitläufigem Parkgelände mit den Gartenanlagen, die einst zur römischen Kaiservilla gehörten, sowie den anschließenden landwirtschaftlichen Flächen und erstreckt sich nach Süden bis an den Ortsrand von Albano Laziale, wo sich der Gutshof befindet.
Die Gärten und die landwirtschaftlichen Flächen sind nur im Rahmen geführter Touren mit Kleinbussen oder Wegebahnen zu besichtigen. [1]
Anfangs verfügte das auf steilem Kratersporn gelegene Kastell nur über einen kleinen Garten, den Giardino del Moro. Papst Clemens XIV. (1705 - 1774) erwarb daher 1773 auch die benachbarte Villa Cybo, die zwischen dem Papstpalast und der Villa Barberini liegt. Der Architekt Francesco Fontana hatte sich das Gebäude Anfang des 18. Jahrhunderts als Sommersitz errichtet; einige Jahre nach seinem Tod hatte es im Jahr 1717 der Kardinal Camillo Cybo-Malaspina erworben. So konnten die Parkanlagen der Sommerresidenz erheblich erweitert werden. Clemens XIV. war ein begeisterter Reiter und unternahm in der Umgebung von Castel Gandolfo wilde Ausritte, zur Freude der Einheimischen. [1]
Exterritoriale Besitzung des Heiligen Stuhls
Gemäß den Lateranverträgen im Jahr 1929 und der Schaffung des Vatikanstaats erhielt der Vatikan seine Eigenstaatlichkeit. Hierzu gehörten u.a. auch diverse andere Liegenschaften des Heiligen Stuhls, darunter der Lateranspalast und das päpstliche Landgut Castel Gandolfo. Sie sind zwar nicht Teil des Territoriums des Staates der Vatikanstadt, sondern wurden 1929 italienisches Staatsgebiet, blieben aber im Eigentum des Heiligen Stuhls. Jedoch wurde die Sommerresidenz (welche den Papstpalast, die Villa Cybo, die Villa Barberini, die Gärten des Belvedere sowie den Gutshof mit seiner Landwirtschaft mit einer Ausdehnung von insgesamt 55 Hektar umfasst) als exterritoriale Besitzung des Heiligen Stuhls bezeichnet.
Das Landgut ist flächenmäßig etwas größer als der gesamte Vatikanstaat, der eine Ausdehnung von 44 Hektar hat. [1]
Villa Barberini
Pius XI., bekannt als „Bergsteiger-Papst“, unternahm oft Wanderungen im Umland. Er erwarb zudem die am Südende der Altstadt, unmittelbar an der Straße Viale Pio XI. gelegene Villa Barberini, deren weitläufige Parkanlagen den Garten der Villa Cybo nach Süden erweitern. Die Villa Barberini wurde für Scipione Visconti († 1630) erbaut und 1631 von Taddeo Barberini (1603 - 1647), Fürst von Palestrina, erworben, einem Neffen Urbans VIII., welcher zu dieser Zeit gerade den Umbau des Palastes beendet und diesen bezogen hatte. Taddeo Barberini ließ die Villa verändern sowie die Gärten und ein landwirtschaftliches Gut anlegen. Ihm folgte sein Sohn Maffeo Barberini (1631 - 1685), 2. Fürst von Palestrina, und diesem sein Sohn Kardinal Francesco Barberini (1662 - 1738), der 1706 ein neues Tor errichtete. [1]
Über seine Nichte Cornelia Costanza Barberini (1716 - 1797) fiel die Villa an die Familie Barberini-Colonna und 1893 an die Marchesi Sacchetti, die sich Barberini-Sacchetti nannten und auch Fürsten von Palestrina wurden. Die Familie veräußerte die Villa schließlich an den Heiligen Stuhl. Anschließend wurde das Piano nobile als repräsentatives Appartement für den Kardinalstaatssekretär eingerichtet, im Obergeschoss erhielt der Präfekt des Päpstlichen Hauses eine Wohnung.
Am Südrand des Areals der Villa Barberini, das sich bis nach Albano Laziale erstreckt, befindet sich der Gutshof; Pius XI. ließ dort auch ein kleines Kloster von Klarissen einrichten, die im päpstlichen Haushalt halfen. [1]
Die drei Liegenschaften, der Apostolische Palast und die beiden Villen, bilden seither einen einheitlichen Komplex als päpstliche Sommerresidenz. Eine Mauer umschließt das Gesamtareal, das vom Palast bis zum Gutshof eine Länge von etwa drei Kilometern hat, sodass der Papst und seine Gäste weite Spaziergänge ungestört vornehmen können. Unmittelbar angrenzend, jedoch außerhalb der Mauer, befinden sich das Päpstliche Kolleg Mater Ecclesiae in einem Kloster aus dem 16. Jahrhundert, wo Schwestern aus aller Welt ausgebildet werden, und eine Außenstelle des römischen Pontificio Collegio Urbano de Propaganda Fide, eines von Urban VIII. 1627 gegründeten Seminars für Missionare, sowie das Priesterseminar des Bistums Albano. [1]
Apostolischer Palast
Der Päpstliche Palast von Castel Gandolfo - auch Apostolischer Palast von Castel Gandolfo - ist heute ein Museum, das zum Heiligen Stuhl gehört. Bis zum Pontifikat von Papst Franziskus war es eine vorstädtische päpstliche Residenz. Der Palast des Papstes befindet sich auf extraterritorialen Gebiet der Päpstlichen Villen von Castel Gandolfo, auf den Albaner Bergen, etwa zwanzig Kilometer südlich von Rom....
Weitere Informationen zum Apostolischen Palast in Castel Gandolfo finden Sie hier....!
Albaner See
Der Albaner See (ital.: Lago Albano auch Lago di Castelgandolfo) ist ein See in den Albaner Bergen der mittelitalienischen Region Latium südöstlich von Rom. Der See liegt 294 Meter ü. d. M. und bildet ein natürliches Amphitheater über einem kristallhellen Wasserspiegel. Er ist der schönste aller vulkanischen Seen Italiens. An seinen Abhängen wachsen Wein, Steineichen und Kastanienbäume. Er wird oft fälschlich als Krater eines Vulkans, des Komplexes des Vulcano Laziale, bezeichnet, ist jedoch ein kompliziert gebautes Maar, das sich in der Caldera eines alten Vulkans gebildet hat.
Weitere Informationen zum Albaner See in Castel Gandolfo in Mittelitalien finden Sie hier....!
Albaner Berge
Die Albaner Berge (italienisch: Colli Albani, selten Monti Albani; auch Albaner Hügel oder Albanergebirge) sind die Reste eines ehemals vulkanischen Ringgebirges, des Komplexes des Vulcano Laziale, mit einem Umfang von ca. 60 Kilometer in Latium, 20 Kilometer südöstlich von Rom und 24 Kilometer nördlich von Anzio. Der Gipfel des Monte Cavo (950 Meter) beherrscht dieses Massiv, allerdings ist der gegenüberliegende Maschio delle Faete, ein Gipfel der Monti delle Faete, mit 956 Meter die höchste Erhebung. Der Vulkan war von 600.000 v. Chr. bis 20.000 v. Chr. aktiv. Es gibt im Südwesten....
Weitere Informationen zu den Albaner Bergen südöstlich von Rom finden Sie hier....!
Informationen zum Vatikan:
- Informationen zum Stadtstaat Vatikan
- Touristische Informationen - Vatikan
- Anmeldung zur Besichtigung der Vatikanischen Nekropole
- Vatikanische Archive - Archivio Segreto Vaticano
- Passetto di Borgo - mittelalterlicher Fluchtgang
- Radio Vatikan - die Stimme des Papstes und der Weltkirche
- L’Osservatore Romano - Vatikanzeitung
- Centro Televisivo Vaticano - Fernsehzentrum des Vatikan
- Deutsches Pilgerzentrum - Rom
- Castel Gandolfo - Sommerresidenz der Päpste
- Sixtinische Kapelle im Vatikan
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Stadt Castel Gandolfo basieren auf dem Artikel Castel Gandolfo (Stand vom 25.08.2009) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Blick auf den Neptunbrunnen (Fontana del Nettuno) im Spiegelgarten (Giardino degli Specchi) – Teil der Gärten der päpstlichen Sommerresidenz außerhalb des Stadtgebiets von Castel Gandolfo; Eyecatcher: Garten der päpstlichen Sommerresidenz mit Überresten der Villa des Kaisers Domitian; Villa Barberini; Karte mit Albaner See; (4 Fotos) - Autor: Gugganij" - "Castel Gandolfo nahe Rom mit dem Giardino del Moro - Autor: Florian Decker" - "Blick auf das Landgut; Villa Barberini - Pontifical Gardens, Castel Gandolfo; Villa Barberini - Päpstliche Gärten - Blick auf den Neptunbrunnen; (3 Fotos) - Autor: Sonse" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported" und werden unter deren Bedingungen veröffentlicht.
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